Freiwillige Feuerwehr Haigermoos

Übung Personenrettung nach Eisunfall

Am Sonntag, 22.1.2017 wurde zusammen mit der FF Tauchgruppe Braunau nach einer theoretischen Vorbereitung im Feuerwehrhaus Haigermoos am Strandbad Höllerersee eine Übung abgehalten. Die Teilnahme der Kameraden war erfreulich hoch und auch von Besuchern wurde bei ca. -9 Grad am zugefrorenen Höllerersee großes Interesse gezeigt.

Übungsannahme war eine im Eis eingebrochene Person, die aus der Einbruchstelle gerettet werden soll. Es wurde die Annäherung zur Einbruchstelle mit Leitern und Tragefläche, sowie die Rettung des Unfallopfers mit Beförderung zum Ufer durch mehrere Kameraden geübt. Es wurden uns dabei von der FF Tauchgruppe Braunau einige wichtige Verhaltensregeln erklärt:

Selbstrettung

  • Beim Einbruch sofort Arme ausbreiten um ein Untertauchen unter das Eis zu verhindern
  • Um Hilfe rufen
  • Mit dem ganzen Oberkörper den Eisrand belasten um so das Gewicht möglichst zu verteilen und versuchen sich mit dem Fuß herauszudrehen
  • Immer in die Richtung arbeiten, aus der man gekommen ist - dort hat das Eis noch gehalten

Fremdrettung

  • Hilfe anfordern (andere Personen einteilen, Notruf absetzen...)
  • Die Rettung möglichst vom Ufer aus durchführen, Opfer beruhigen und eventuell zur Selbsthilfe anleiten
  • Keine ungesicherten Rettungsmaßnahmen - eine Menschenkette ist nur das letzte Mittel der Wahl (erhöhte Einbruchgefahr durch hohes Gewicht)
  • Immer Hilfsmittel verwenden - Wurfsack, Rettungsring, Seil, Leiter, Schal, Äste, Jacke, Walking-Stöcke
  • Niemals das Opfer direkt berühren - Gefahr selbst hineingezogen zu werden
  • Sind 2 Leitern vorhanden, wechselweise eine Leiter vorschieben, das Opfer mit der Leiter aus dem Loch kippen. Die Mannschaft am Ufer unterstützt durch gefühlvolles Ziehen die Aktion.

Erste Hilfe Maßnahmen

  • Den Geretteten möglichst in einen warmen, windgeschützten Raum bringen und in Decken und Rettungsdecken (silber-gold) einwickeln (die nasse Kleidung nicht entfernen, bis professionelle Hilfe eintrifft).
  • Der Gerettete sollte so wenig wie möglich bewegt werden (auch kein Reiben der Extremitäten), es droht der Bergungstod (kaltes Blut der Extremitäten gelangt zu den lebenswichtigen Organen und kann zu Herz-Kreislaufstillstand führen).
  • Durch die Unterkühlung kann das Opfer teilnahmslos und apathisch sein, die Person wachhalten